FIAC - Prof. Dr. Knut Henkel


Nachhaltigkeits- und Finanzberichterstattung

Ihr Schlüssel zu fundierter und praxisorientierter Wissensvermittlung


2. Jahresabschluss:

Unterschied Ertrag und Einnahmen


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Wie liest man einen Jahresabschluss - Zweite Folge
„We think in profits, but we spend cash”


Original (italienisch) von Prof. assoc. Fabrizio Bava (16.07.2020) https://www.fabriziobava.com/blog/leggere-un-bilancio/
Aus dem Italienischen übersetzt von Prof. Dr. Knut Henkel (02.10.2021) https://www.knuthenkel.de/Blog/

Um den Jahresabschluss eines Unternehmens zu verstehen, ist es zunächst einmal wichtig, klar zwischen Ertrag (Verdienst, Gewinn, Reinvermögen) und Einnahmen (Geldvermögen) unterscheiden zu können. Diese beiden Seiten derselben Medaille bilden die Grundlage der doppelten Buchführung. Ohne einen Ertrag kann es grundsätzlich keine Einnahmen aus der Geschäftstätigkeit geben, jedoch ist ersterer in keiner Weise eine Garantie für letztere, und tatsächlich kann das Fehlen von Einnahmen auch das Entstehen von Erträgen untergraben. Ist jetzt alles klar? Vielleicht sollten wir lieber einen Schritt nach dem anderen machen.

Zunächst mag es nicht leicht sein, den Unterschied zu begreifen, denn für viele überschneiden sich im Alltag die Begriffe „Ertrag“ (Verdienst) und „Einnahmen“, die zugleich auch noch eine „Einzahlung“ darstellen, wenn das Gehalt auf das Girokonto überweisen wird. Bilan Zierer als Arbeitnehmer mit einem Gehalt von 1.400 Euro ist es gewohnt, dass er diese 1.400 Euro am Ende des Monats überwiesen bekommt und dann zunächst einmal sein Reinvermögen (Ertrag) gleich seinem Geldvermögen (Einnahmen) und ebenfalls gleich seinen liquiden Mitteln (Einzahlung) ist. Wenn unsere Großeltern oder Urgroßeltern kein Geld hatten, haben sie auch keines ausgegeben. Wenn sie Geld hatten, tätigten sie Einkäufe. Heute ist alles komplexer, und es ist wichtig, die Unterschiede zu kennen, nicht nur um den Jahresabschluss zu verstehen, sondern auch um die persönlichen Finanzen richtig zu verwalten.

Verbraucherkredite und Schulden

Bilan Zierer, der 1.400 Euro im Monat verdient (das Gehalt) und keine Ersparnisse hat, kann trotzdem einen Smart-TV für 2.000 Euro kaufen. Offensichtlich wendet er nicht die Tugenden von einst an: habe ich das Geld, kaufe ich den Fernseher, habe ich das Geld nicht, spare ich zuerst und kaufe ihn dann später. Das Gehalt von 1.400 Euro stellt zwar die Einnahme dar, aber ab dem Monat, ab dem die Rate für den Smart-TV fällig wird, gilt es zu bedenken, dass diese Einnahme nicht mehr dem Geld entspricht, das Bilan Zierer ausgeben kann. Selbst wenn er alle 1.400 Euro in bar in der Tasche hätte, wären 100 Euro davon nicht „verfügbar“, sondern werden zur Zahlung der monatlichen Rate benötigt.



Bilan Zierer verdient weiterhin 1.400 Euro pro Monat, aber bis er den für den Smart-TV aufgenommenen Kredit zurückbezahlt hat, wird sein verfügbares Einkommen weniger als 1.400 Euro betragen. 1.300 Euro sind verfügbare Liquidität und 100 Euro Tilgung im Zusammenhang mit dem Ratenkauf. Und wenn der Arbeitgeber im Folgemonat aufgrund finanzieller Schwierigkeiten (mangelnde Liquidität) die Überweisung des Gehaltes nicht vornimmt, würde sein Einkommen zwar stets 1.400 Euro pro Monat betragen, dennoch hätte Bilan Zierer das Geld für die Zahlung der Rate des Fernsehers nicht. Wenn er dann zusätzlich zum Fernseher noch ein Auto oder einen Urlaub auf Kredit finanzieren würde, wäre die Situation noch komplexer und würde eine Art „Buchhaltung“ erfordern, um zu vermeiden, dass Bilan Zierer zu viel ausgibt und dann riskiert, die Raten (d. h. die Schulden) nicht bezahlen zu können. All dies ist für das Unternehmen die Regel, der Gewinn (Umsatz abzüglich Aufwendungen) fällt nicht mit der Verfügbarkeit von Geld zusammen, wie wir gleich sehen werden.

Wirtschaftliche und finanzielle Aspekte: zwei Seiten einer Medaille

Ich sage den Studierenden immer, dass es ein bisschen so ist, als ob man nicht sehen kann, dass eine Münze zwei Seiten hat. Bei diesen handelt es sich um zwei verschiedene Dinge, die aber eng miteinander verbunden sind. Solange man die beiden Seiten nicht klar sieht, bedeutet das, dass man den Unterschied zwischen Ertrag und Einnahme nicht verstanden hat. Jeder Kauf- oder Verkaufsvorgang, der von einem Unternehmen oder einer Person durchgeführt wird, ist gleich, er hat immer „zwei Seiten“: den wirtschaftlichen Aspekt (Aufwand oder Ertrag) und den finanziellen Aspekt (Eingang oder Ausgang von Geld, sofort oder später).

Denken Sie daran, wenn Sie im Schnellimbiss essen gehen: Currywurst und Fritten kosten 5 Euro. Sehen Sie zwei Seiten oder nur eine? Vielleicht denken Sie nun, wenn ich 5 Euro zahle, habe ich 5 Euro weniger in der Tasche, also ist das eine Ausgabe. Es gibt keine andere Seite. Meine Antwort darauf ist: Wenn der Imbissverkäufer zu Ihnen sagen würde: „Machen Sie sich keine Sorgen, zahlen Sie einfach später am Ende der Woche“, was wäre dann Ihre Schlussfolgerung... dass die Currywurst kostenlos ist? Das glaube ich nicht.

Denken Sie an das Geldstück: Auf der einen Seite steht die Geldausgabe, die Bezahlung, und auf der anderen Seite der Essens-(werte-) verzehr im Schnellimbiss in Höhe des zu zahlenden Preises. Und dieser Verzehr ist da, auch wenn Sie nicht zahlen, ebenso wie der Anspruch auf das Gehalt (für die erbrachte Arbeitsleistung) da ist, auch wenn Sie die Überweisung von ihrem Arbeitgeber nicht erhalten. Ich sagte Ertrag und nicht Gewinn, denn der tatsächliche Gewinn entspricht der Differenz zwischen dem Ertrag und dem Aufwand, der zu seiner Erlangung anfällt. Zum Beispiel die monatlichen Aufwendungen für den Weg zur Arbeit. Zurück zu unserem Schnellimbiss, der Preis beträgt immer noch 5 Euro (der Ertrag im Jahresabschluss des Schnellimbisses), nur, dass die andere Seite der Medaille in diesem Fall kein sofortiger Geldabfluss wäre, sondern eine Schuld (ein Geldabfluss zu einem zukünftigen Zeitpunkt).

Und genau das ist die „doppelte Buchführung“!

Der Jahresabschluss im Alltag

Um die Gesamtsituation in den Griff zu bekommen, müsste man zwei Zettel nehmen. Um die gesamte finanzielle Lage zu verstehen, sollten Sie als erstes die Erträge (das Gehalt) notieren, von dem Sie alle Aufwendungen abziehen (Frühstück, Kleidung, Auto, etc.). Und das unabhängig davon, ob für diese Erträge oder Aufwendungen Geld geflossen ist oder nicht.

Als zweites sollten Sie, um sicherzustellen, dass Sie das Geld an dem Tag haben, an dem Sie zahlen müssen, für jeden Ertrag (z. B. das Gehalt) aufschreiben, ob Sie ihn erhalten haben oder die Zahlung noch aussteht. Ebenso für jeden Aufwand, ob eine Zahlung erfolgt ist oder noch aussteht. Aufgrund der eventuellen zeitlichen Differenz zwischen der Entstehung des Ertrages und des Geldzuflusses sowie zwischen der Entstehung des Aufwandes und der tatsächlichen Zahlung kann es sonst passieren, dass Sie in einigen Tagen ohne das nötige Geld dastehen, um eine Anschaffung zu tätigen. Oder mit mehr Geld in der Tasche, als Sie ausgeben können.

Den Jahresabschluss verstehen: Erträge und liquide Mittel

Das Wissen um die Beziehung zwischen Aufwendungen und Erträgen sowie zwischen Bargeld, Verbindlichkeiten und Forderungen ist für einen Geschäftsinhaber zum Verständnis des Jahresabschlusses entscheidend. Im den Jahresabschluss eines Unternehmens wird der „Gewinn“ als „Jahresüberschuss“ bezeichnet und ergibt sich aus dem Überschuss der Erträge über die Aufwendungen. Andernfalls (Überschuss der Aufwendungen über die Erträge) gibt es einen Verlust bzw. „Jahresfehlbetrag“ für das Jahr. Stellen Sie sich vor, Sie haben die Absicht, ein Unternehmen zu gründen.



Zuerst müssten Sie es in Gang setzen, und das beinhaltet die Anmietung (oder den Kauf) einer Halle, den Kauf der Maschinen und Geräte, der Rohstoffe, die Einstellung von Personal usw. Sie müssten erhebliche Aufwendungen auf sich nehmen, bevor Sie Erträge aus dem Verkauf der Produkte des Unternehmens auf dem Markt erzielen (hoffentlich zu einem Preis, der höher ist als die Aufwendungen, die für ihre Herstellung anfallen). Es genügt nicht, wenn ein Mitarbeiter seine Fähigkeiten und seine Zeit zur Verfügung stellt, um einen Gewinn zu erzielen. Ein Unternehmer muss (mit wenigen Ausnahmen) zunächst finanzielle Ausgaben tätigen und Aufwendungen bezahlen, um dann sukzessiv Erträge zu erzielen und die Forderungen einzulösen.

Und wenn er irgendwann Zahlungen leisten muss, aber nicht über die ausreichende Liquidität verfügt, muss er zwangsläufig Schulden aufnehmen (z. B. durch die Beantragung eines Kredits bei einer Bank). In solchen Fällen muss das Unternehmen in der Lage sein, die Schuldenlast zu tragen, die durch die Rückzahlung des erhaltenen Kredits (der finanzielle Aspekt) und den Aufwand der Schulden, bzw. den Zinsaufwand (der wirtschaftliche Aspekt) entsteht, der einen Ertrag für den Kreditgeber darstellt. Selbstverständlich können hohe Fremdkapitalkosten den Gewinn (Jahresüberschuss) des Unternehmens gefährden.

Um ein Unternehmen zu gründen, brauchen Sie also eine Idee und Geld. Was hat das alles nun aber mit dem Verständnis von Unternehmensabschlüssen zu tun?

Verstehen des Jahresabschlusses: Die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung

Wenn jeder Vorgang des Unternehmens zwei Seiten hat, dann muss auch der Jahresabschluss aus zwei verschiedenen Übersichten bestehen. Wir werden später sehen, dass es in Wirklichkeit mehr sind und die Anzahl von der Art des Jahresabschlusses abhängt, den das Unternehmen erstellt. Im ersten Teil des Abschlusses, der „Bilanz“, werden u. a. die Informationen finanzieller Art dargestellt (z. B. Geld, Forderungen und Verbindlichkeiten). Es gibt auch Informationen über das Betriebsvermögen in der Bilanz, aber darüber sprechen wir in der nächsten Folge. Im zweiten Teil, der „Gewinn- und Verlustrechnung“ (GuV), werden die Erträge und Aufwendungen ausgewiesen und wir können prüfen, ob das Unternehmen Gewinne erwirtschaften konnte (Erträge > Aufwendungen).

Jetzt sind wir so weit, das Ganze noch einmal von vorne aufrollen zu können:

• „ohne Erträge kann es grundsätzlich keine Einnahmen (Geld) geben“: das bedeutet, dass es für die Schaffung von neuem Geld, das ausgegeben werden kann, notwendig ist, dass das Unternehmen durch den Verkauf seiner Produkte auf dem Markt Erträge erzielt, die höher sind als die Aufwendungen, die für die Herstellung dieser Produkte anfallen;

• „die Erträge garantieren in keiner Weise die Einnahmen“: wenn Sie die Produkte verkaufen und dabei Erträge erzielen, die höher sind als die Aufwendungen, aber dann die Umsätze (d. h. die Forderungen) nicht eingehen, haben Sie möglicherweise kein Geld, obwohl Sie welches verdient haben;

• „manchmal untergräbt das Fehlen der Einnahmen die Erträge“: wenn ein Unternehmer nicht genug Geld hat, um Zahlungen zu leisten (z. B. weil er keine Umsätze tätigen kann), muss er sich verschulden, um dieses Geld zu bekommen. Die Verschuldung (z. B. Bankdarlehen) verursacht Aufwendungen (die Passivzinsen), die zu den anderen Aufwendungen hinzukommen und (wie bei finanziell überschuldeten Firmen) dazu führen können, dass die Firma Verluste (und nicht Gewinne) generiert.

Und was ist nun der Unterschied zwischen Gewinn und Vermögen?


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ITALIANO

2. Capire il bilancio:
"We think in profits, but we spend cash”

Originale (italiano) da Prof. assoc. Fabrizio Bava (16.07. 2020)

https://www.fabriziobava.com/blog/leggere-un-bilancio/



Per capire il bilancio di un’impresa una delle competenze “preliminari” è saper distinguere nettamente tra reddito (guadagno) e cassa (denaro). È fondamentale comprendere come senza il primo (il reddito) non ci può essere il secondo (cassa), ma anche che il primo non garantisce in alcun modo l’esistenza del secondo e, anzi, talvolta la mancanza del secondo pregiudica il primo! Tutto chiaro ora? Forse è meglio fare un passo alla volta.




All’inizio può non essere facile cogliere la differenza, perché per molti, nella vita di tutti i giorni, il concetto di “guadagno” e di “denaro” sono sovrapposti. Un lavoratore con uno stipendio di 1.400 euro è abituato a ricevere verso fine mese il bonifico di quei 1.400 euro e il suo guadagno e le sue disponibilità liquide (il denaro) coincidono. I nostri nonni o bisnonni se non avevano i soldi non spendevano. Quando avevano i soldi compravano. Oggi è tutto più complicato ed è fondamentale avere chiara la differenza non soltanto per capire il bilancio, ma anche per gestire correttamente le proprie finanze personali.




Il credito al consumo e l’indebitamento

Una persona che guadagna 1.400 euro al mese (lo stipendio) e che non ha alcun risparmio, può comunque acquistare una smart tv al prezzo di 2.000 euro. Evidentemente non starebbe applicando la relazione di un tempo: ho i soldi compro, non ho i soldi, prima risparmio e poi compro. Nonostante lo stipendio di 1.400 euro rappresenti il guadagno, a partire dal mese in cui sarà dovuta la rata della smart tv, si dovrà ricordare che quel guadagno non corrisponde più al denaro che può spendere. Se anche avesse in tasca in contanti tutti i 1.400 euro, si dovrebbe ricordare che 100 euro non sono “disponibili”, sono impegnati per pagare la rata mensile.

Quella persona continuerà a guadagnare 1.400 euro al mese, ma fino a quando non avrà terminato di pagare la smart tv, le sue disponibilità finanziarie saranno inferiori a 1.400 euro. 1.300 euro rappresentano liquidità disponibile e 100 euro il debito relativo all’acquisto a rate. E se l’impresa il mese successivo non gli facesse il bonifico, a causa di difficoltà finanziarie (mancanza di liquidità), il suo reddito rimarrebbe di 1.400 euro mensili, ciò nonostante, non avrebbe i soldi per la rata della tv. Se poi oltre alla tv si dovesse comprare anche l’auto a rate, o le vacanze, la situazione si complicherebbe ulteriormente e richiederebbe una qualche forma di “contabilità” per evitare di spendere troppo rischiando poi di non riuscire a pagare le rate (cioè i debiti). Tutto questo per l’impresa è la regola, il guadagno (ricavi – costi) non coincide mai con la disponibilità del denaro, come vedremo tra poco.




Aspetto economico e aspetto finanziario: due facce della stessa moneta

Agli studenti dico sempre che è un po’ come non riuscire a vedere che una moneta ha due facce. Sono due cose diverse, ma strettamente collegate tra loro. Fino a quando non riesci a vedere con chiarezza le due facce, significa che non hai capito la differenza tra reddito e cassa. Una qualunque operazione di acquisto o di vendita, effettuata da parte di un’impresa o di una persona è lo stesso, presenta sempre “due facce”: l’aspetto economico (costo o ricavo) e l’aspetto finanziario (entrata o uscita di denaro, immediata o posticipata).


Pensa a quando vai a fare colazione al bar: cappuccino e brioches 3 euro. Vedi due facce o una soltanto? Qualcuno starà pensando, se pago 3 euro, ho 3 euro in meno in tasca, quindi quella è un’uscita di cassa. Non c’è l’altra faccia. A chi pensa così dico, se il cameriere ti dicesse “non ti preoccupare, paghi poi a fine settimana”, quale sarebbe la tua conclusione… che la colazione è gratis? Non penso.


Pensa alla moneta: da un lato c’è l’uscita di cassa, il pagamento, dall’altra, il costo, il prezzo da sostenere per poter fare colazione al bar. E quel costo c’è anche se non paghi così come il ricavo rappresentato dallo stipendio c’è anche se non ricevi il bonifico. Ho detto ricavo e non più guadagno, perché il vero guadagno è pari alla differenza tra lo stipendio e i costi sostenuti per ottenerlo. Ad esempio, la spesa mensile per raggiungere il posto di lavoro. Tornando alla nostra colazione, il prezzo è sempre 3 euro (il ricavo nel bilancio del bar) solo che l’altra faccia della medaglia in quel caso non sarebbe un’uscita di cassa, ma un debito (un’uscita di cassa ad una data futura).

Ecco a voi la “partita doppia”!





Il bilancio nella quotidianità

Per avere il controllo della situazione bisognerebbe prendere due fogli. Nel primo, per capire l’ammontare complessivo di costi che si possono sostenere, bisognerebbe appuntarsi i ricavi (lo stipendio) da cui sottrarre tutti i costi (la colazione, i vestiti, l’auto, ecc.). E ciò indipendentemente dall’aver o meno incassato i ricavi e pagato i costi.

Nel secondo, per assicurarsi di avere i soldi il giorno in cui si deve pagare, ci si dovrebbe appuntare per ogni ricavo se c’è stato l’incasso o si è originato un credito. Allo stesso modo, per ogni costo, se c’è stato il pagamento oppure si è originato un debito. A causa dello sfasamento temporale tra il momento di maturazione dei ricavi e l’effettivo incasso e tra il sostenimento dei costi e l’effettivo pagamento, infatti, diversamente ci si potrebbe trovare in alcuni giorni senza i soldi necessari per sostenere un acquisto. Oppure con più soldi in tasca di quelli che si possono spendere.

Capire il bilancio: il Reddito e la cassa

Capire le relazioni tra costi e ricavi e tra cassa, debiti e crediti è fondamentale per un imprenditore interessato a capire il bilancio. Nel bilancio di un’impresa il “guadagno” è chiamato “utile d’esercizio” e si ottiene dall’eccedenza dei ricavi sui costi. In caso contrario (eccedenza dei costi sui ricavi), si ha una perdita d’esercizio. Immagina di avere l’intenzione di fondare un’impresa.




Per prima cosa dovresti crearla e ciò comporta affittare (o acquistare) il capannone, acquistare i macchinari e le attrezzature, le materie prime, assumere il personale. Dovresti sostenere significativi costi, prima di ottenere ricavi dalla vendita sul mercato dei prodotti aziendali (auspicabilmente ad un prezzo superiore ai costi sostenuti per realizzarli). Non è “sufficiente” come per un lavoratore dipendente mettere a disposizione le proprie competenze ed il proprio tempo per ottenere un guadagno. Un imprenditore (salvo eccezioni) deve prima sostenere le uscite finanziarie per pagare i costi e successivamente otterrà i ricavi e incasserà i crediti.



E se ad un certo momento dovesse effettuare dei pagamenti ma non avesse a disposizione la liquidità sufficiente, se possibile, si dovrebbe necessariamente indebitare (magari richiedendo un prestito ad una banca). In questi casi l’impresa deve essere in grado di sostenere l’onere dell’indebitamento, rappresentato dal dover restituire il prestito ricevuto (aspetto finanziario) e dal costo dell’indebitamento, l’interesse passivo (aspetto economico), che costituisce un ricavo per il finanziatore. Naturalmente, un costo dell’indebitamento elevato può pregiudicare il guadagno (l’utile dell’esercizio) dell’impresa.

Ricapitolando, per iniziare un’attività di impresa bisogna avere un’idea e una somma di denaro. E tutto ciò cosa c’entra con il capire il bilancio aziendale?

Capire il bilancio: Lo stato patrimoniale ed il conto economico

Se ogni operazione dell’impresa (il “fatto amministrativo” tra gli addetti ai lavori) ha due facce, allora anche il bilancio deve essere composto da due diversi prospetti. Vedremo poi che in realtà sono di più ed il numero dipende dal tipo di bilancio che redige l’impresa. Nel primo, lo “stato patrimoniale “, sono riportate le informazioni di natura finanziaria (es. il denaro, i crediti ed i debiti). Ci sono anche le informazioni patrimoniali, ma di queste ne parleremo nella prossima puntata. Nel secondo, il “conto economico“, sono riportati i ricavi ed i costi e potremo verificare se l’impresa è stata in grado di produrre reddito (ricavi > costi).



Ora siamo pronti per ripartire dall’inizio:

• “senza il primo (il reddito) non ci può essere il secondo (cassa)“: significa che per creare nuovo denaro che può essere speso è necessario che l’impresa cedendo sul mercato i propri prodotti ottenga ricavi superiori ai costi che sostiene per produrre tali prodotti

• “il primo non garantisce in alcun modo l’esistenza del secondo“: se vendi i prodotti ottenendo ricavi superiori ai costi ma poi non incassi le vendite (cioè i crediti), puoi essere senza denaro nonostante tu abbia guadagnato

• “talvolta la mancanza del secondo pregiudica il primo“: se un imprenditore non ha denaro sufficiente a fronteggiare i pagamenti (ad esempio, perché non riesce ad incassare le vendite), si deve indebitare per ottenere tale denaro. L’indebitamento (es. prestito della banca) ha un costo (gli interessi passivi), che si somma agli altri costi e potrebbe (così avviene per le imprese finanziariamente troppo indebitate) portare l’impresa a produrre perdite (e non utili)

E la differenza tra profitto e ricchezza?

DEUTSCH

2. Den Jahresabschluss verstehen:
„We think in profits, but we spend cash”

Original (italienisch) von Prof. assoc. Fabrizio Bava (16.07.2020)

https://www.fabriziobava.com/blog/leggere-un-bilancio/
Aus dem Italienischen übersetzt von Prof. Dr. Knut Henkel (02.10.2021)
https://www.knuthenkel.de/Blog/

Um den Jahresabschluss eines Unternehmens zu verstehen, ist es zunächst einmal wichtig, klar zwischen Ertrag (Verdienst, Gewinn, Reinvermögen) und Einnahmen (Geldvermögen) unterscheiden zu können. Diese beiden Seiten derselben Medaille bilden die Grundlage der doppelten Buchführung. Ohne einen Ertrag kann es grundsätzlich keine Einnahmen aus der Geschäftstätigkeit geben, jedoch ist ersterer in keiner Weise eine Garantie für letztere, und tatsächlich kann das Fehlen von Einnahmen auch das Entstehen von Erträgen untergraben. Ist jetzt alles klar? Vielleicht sollten wir lieber einen Schritt nach dem anderen machen.

Zunächst mag es nicht leicht sein, den Unterschied zu begreifen, denn für viele überschneiden sich im Alltag die Begriffe „Ertrag“ (Verdienst) und „Einnahmen“, die zugleich auch noch eine „Einzahlung“ darstellen, wenn das Gehalt auf das Girokonto überweisen wird. Bilan Zierer als Arbeitnehmer mit einem Gehalt von 1.400 Euro ist es gewohnt, dass er diese 1.400 Euro am Ende des Monats überwiesen bekommt und dann zunächst einmal sein Reinvermögen (Ertrag) gleich seinem Geldvermögen (Einnahmen) und ebenfalls gleich seinen liquiden Mitteln (Einzahlung) ist. Wenn unsere Großeltern oder Urgroßeltern kein Geld hatten, haben sie auch keines ausgegeben. Wenn sie Geld hatten, tätigten sie Einkäufe. Heute ist alles komplexer, und es ist wichtig, die Unterschiede zu kennen, nicht nur um den Jahresabschluss zu verstehen, sondern auch um die persönlichen Finanzen richtig zu verwalten.

Verbraucherkredite und Schulden

Bilan Zierer, der 1.400 Euro im Monat verdient (das Gehalt) und keine Ersparnisse hat, kann trotzdem einen Smart-TV für 2.000 Euro kaufen. Offensichtlich wendet er nicht die Tugenden von einst an: habe ich das Geld, kaufe ich den Fernseher, habe ich das Geld nicht, spare ich zuerst und kaufe ihn dann später. Das Gehalt von 1.400 Euro stellt zwar die Einnahme dar, aber ab dem Monat, ab dem die Rate für den Smart-TV fällig wird, gilt es zu bedenken, dass diese Einnahme nicht mehr dem Geld entspricht, das Bilan Zierer ausgeben kann. Selbst wenn er alle 1.400 Euro in bar in der Tasche hätte, wären 100 Euro davon nicht „verfügbar“, sondern werden zur Zahlung der monatlichen Rate benötigt.

Bilan Zierer verdient weiterhin 1.400 Euro pro Monat, aber bis er den für den Smart-TV aufgenommenen Kredit zurückbezahlt hat, wird sein verfügbares Einkommen weniger als 1.400 Euro betragen. 1.300 Euro sind verfügbare Liquidität und 100 Euro Tilgung im Zusammenhang mit dem Ratenkauf. Und wenn der Arbeitgeber im Folgemonat aufgrund finanzieller Schwierigkeiten (mangelnde Liquidität) die Überweisung des Gehaltes nicht vornimmt, würde sein Einkommen zwar stets 1.400 Euro pro Monat betragen, dennoch hätte Bilan Zierer das Geld für die Zahlung der Rate des Fernsehers nicht. Wenn er dann zusätzlich zum Fernseher noch ein Auto oder einen Urlaub auf Kredit finanzieren würde, wäre die Situation noch komplexer und würde eine Art „Buchhaltung“ erfordern, um zu vermeiden, dass Bilan Zierer zu viel ausgibt und dann riskiert, die Raten (d. h. die Schulden) nicht bezahlen zu können. All dies ist für das Unternehmen die Regel, der Gewinn (Umsatz abzüglich Aufwendungen) fällt nicht mit der Verfügbarkeit von Geld zusammen, wie wir gleich sehen werden.

Wirtschaftliche und finanzielle Aspekte: zwei Seiten einer Medaille

Ich sage den Studierenden immer, dass es ein bisschen so ist, als ob man nicht sehen kann, dass eine Münze zwei Seiten hat. Bei diesen handelt es sich um zwei verschiedene Dinge, die aber eng miteinander verbunden sind. Solange man die beiden Seiten nicht klar sieht, bedeutet das, dass man den Unterschied zwischen Ertrag und Einnahme nicht verstanden hat. Jeder Kauf- oder Verkaufsvorgang, der von einem Unternehmen oder einer Person durchgeführt wird, ist gleich, er hat immer „zwei Seiten“: den wirtschaftlichen Aspekt (Aufwand oder Ertrag) und den finanziellen Aspekt (Eingang oder Ausgang von Geld, sofort oder später).

Denken Sie daran, wenn Sie im Schnellimbiss essen gehen: Currywurst und Fritten kosten 5 Euro. Sehen Sie zwei Seiten oder nur eine? Vielleicht denken Sie nun, wenn ich 5 Euro zahle, habe ich 5 Euro weniger in der Tasche, also ist das eine Ausgabe. Es gibt keine andere Seite. Meine Antwort darauf ist: Wenn der Imbissverkäufer zu Ihnen sagen würde: „Machen Sie sich keine Sorgen, zahlen Sie einfach später am Ende der Woche“, was wäre dann Ihre Schlussfolgerung... dass die Currywurst kostenlos ist? Das glaube ich nicht.

Denken Sie an das Geldstück: Auf der einen Seite steht die Geldausgabe, die Bezahlung, und auf der anderen Seite der Essens-(werte-) verzehr im Schnellimbiss in Höhe des zu zahlenden Preises. Und dieser Verzehr ist da, auch wenn Sie nicht zahlen, ebenso wie der Anspruch auf das Gehalt (für die erbrachte Arbeitsleistung) da ist, auch wenn Sie die Überweisung von ihrem Arbeitgeber nicht erhalten. Ich sagte Ertrag und nicht Gewinn, denn der tatsächliche Gewinn entspricht der Differenz zwischen dem Ertrag und dem Aufwand, der zu seiner Erlangung anfällt. Zum Beispiel die monatlichen Aufwendungen für den Weg zur Arbeit. Zurück zu unserem Schnellimbiss, der Preis beträgt immer noch 5 Euro (der Ertrag im Jahresabschluss des Schnellimbisses), nur, dass die andere Seite der Medaille in diesem Fall kein sofortiger Geldabfluss wäre, sondern eine Schuld (ein Geldabfluss zu einem zukünftigen Zeitpunkt).

Und genau das ist die „doppelte Buchführung“!

Der Jahresabschluss im Alltag

Um die Gesamtsituation in den Griff zu bekommen, müsste man zwei Zettel nehmen. Um die gesamte finanzielle Lage zu verstehen, sollten Sie als erstes die Erträge (das Gehalt) notieren, von dem Sie alle Aufwendungen abziehen (Frühstück, Kleidung, Auto, etc.). Und das unabhängig davon, ob für diese Erträge oder Aufwendungen Geld geflossen ist oder nicht.

Als zweites sollten Sie, um sicherzustellen, dass Sie das Geld an dem Tag haben, an dem Sie zahlen müssen, für jeden Ertrag (z. B. das Gehalt) aufschreiben, ob Sie ihn erhalten haben oder die Zahlung noch aussteht. Ebenso für jeden Aufwand, ob eine Zahlung erfolgt ist oder noch aussteht. Aufgrund der eventuellen zeitlichen Differenz zwischen der Entstehung des Ertrages und des Geldzuflusses sowie zwischen der Entstehung des Aufwandes und der tatsächlichen Zahlung kann es sonst passieren, dass Sie in einigen Tagen ohne das nötige Geld dastehen, um eine Anschaffung zu tätigen. Oder mit mehr Geld in der Tasche, als Sie ausgeben können.

Den Jahresabschluss verstehen: Erträge und liquide Mittel

Das Wissen um die Beziehung zwischen Aufwendungen und Erträgen sowie zwischen Bargeld, Verbindlichkeiten und Forderungen ist für einen Geschäftsinhaber zum Verständnis des Jahresabschlusses entscheidend. Im den Jahresabschluss eines Unternehmens wird der „Gewinn“ als „Jahresüberschuss“ bezeichnet und ergibt sich aus dem Überschuss der Erträge über die Aufwendungen. Andernfalls (Überschuss der Aufwendungen über die Erträge) gibt es einen Verlust bzw. „Jahresfehlbetrag“ für das Jahr. Stellen Sie sich vor, Sie haben die Absicht, ein Unternehmen zu gründen.

Zuerst müssten Sie es in Gang setzen, und das beinhaltet die Anmietung (oder den Kauf) einer Halle, den Kauf der Maschinen und Geräte, der Rohstoffe, die Einstellung von Personal usw. Sie müssten erhebliche Aufwendungen auf sich nehmen, bevor Sie Erträge aus dem Verkauf der Produkte des Unternehmens auf dem Markt erzielen (hoffentlich zu einem Preis, der höher ist als die Aufwendungen, die für ihre Herstellung anfallen). Es genügt nicht, wenn ein Mitarbeiter seine Fähigkeiten und seine Zeit zur Verfügung stellt, um einen Gewinn zu erzielen. Ein Unternehmer muss (mit wenigen Ausnahmen) zunächst finanzielle Ausgaben tätigen und Aufwendungen bezahlen, um dann sukzessiv Erträge zu erzielen und die Forderungen einzulösen.

Und wenn er irgendwann Zahlungen leisten muss, aber nicht über die ausreichende Liquidität verfügt, muss er zwangsläufig Schulden aufnehmen (z. B. durch die Beantragung eines Kredits bei einer Bank). In solchen Fällen muss das Unternehmen in der Lage sein, die Schuldenlast zu tragen, die durch die Rückzahlung des erhaltenen Kredits (der finanzielle Aspekt) und den Aufwand der Schulden, bzw. den Zinsaufwand (der wirtschaftliche Aspekt) entsteht, der einen Ertrag für den Kreditgeber darstellt. Selbstverständlich können hohe Fremdkapitalkosten den Gewinn (Jahresüberschuss) des Unternehmens gefährden.

Um ein Unternehmen zu gründen, brauchen Sie also eine Idee und Geld. Was hat das alles nun aber mit dem Verständnis von Unternehmensabschlüssen zu tun?

Verstehen des Jahresabschlusses: Die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung

Wenn jeder Vorgang des Unternehmens zwei Seiten hat, dann muss auch der Jahresabschluss aus zwei verschiedenen Übersichten bestehen. Wir werden später sehen, dass es in Wirklichkeit mehr sind und die Anzahl von der Art des Jahresabschlusses abhängt, den das Unternehmen erstellt. Im ersten Teil des Abschlusses, der „Bilanz“, werden u. a. die Informationen finanzieller Art dargestellt (z. B. Geld, Forderungen und Verbindlichkeiten). Es gibt auch Informationen über das Betriebsvermögen in der Bilanz, aber darüber sprechen wir in der nächsten Folge. Im zweiten Teil, der „Gewinn- und Verlustrechnung“ (GuV), werden die Erträge und Aufwendungen ausgewiesen und wir können prüfen, ob das Unternehmen Gewinne erwirtschaften konnte (Erträge > Aufwendungen).

Jetzt sind wir so weit, das Ganze noch einmal von vorne aufrollen zu können:

• „ohne Erträge kann es grundsätzlich keine Einnahmen (Geld) geben“: das bedeutet, dass es für die Schaffung von neuem Geld, das ausgegeben werden kann, notwendig ist, dass das Unternehmen durch den Verkauf seiner Produkte auf dem Markt Erträge erzielt, die höher sind als die Aufwendungen, die für die Herstellung dieser Produkte anfallen;

• „die Erträge garantieren in keiner Weise die Einnahmen“: wenn Sie die Produkte verkaufen und dabei Erträge erzielen, die höher sind als die Aufwendungen, aber dann die Umsätze (d. h. die Forderungen) nicht eingehen, haben Sie möglicherweise kein Geld, obwohl Sie welches verdient haben;

• „manchmal untergräbt das Fehlen der Einnahmen die Erträge“: wenn ein Unternehmer nicht genug Geld hat, um Zahlungen zu leisten (z. B. weil er keine Umsätze tätigen kann), muss er sich verschulden, um dieses Geld zu bekommen. Die Verschuldung (z. B. Bankdarlehen) verursacht Aufwendungen (die Passivzinsen), die zu den anderen Aufwendungen hinzukommen und (wie bei finanziell überschuldeten Firmen) dazu führen können, dass die Firma Verluste (und nicht Gewinne) generiert.

Und was ist nun der Unterschied zwischen Gewinn und Vermögen?